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Am Freitag wird das Thema Medienpolitik wieder auf dem Verhandlungstisch einer möglichen FPÖ-ÖVP-Regierung landen – und es steht viel auf dem Spiel. Die geplanten Einschnitte beim ORF, darunter massive Budgetkürzungen und die Umstellung auf eine direkte Staatsfinanzierung, würden den öffentlich-rechtlichen Rundfunk nicht nur schwächen, sondern seine journalistische Unabhängigkeit und Vielfalt gefährden.
Die Resonanz auf unsere Petition zeigt jedoch deutlich, wie wichtig dieses Thema der österreichischen Bevölkerung ist. Innerhalb von nur vier Tagen haben sich bereits über 15.000 Menschen der Forderung angeschlossen und die Petition unterzeichnet. Doch das ist noch nicht alles: Über 6.000 E-Mails wurden direkt an die politischen Verhandler:innen gesendet, und die Webseite unser-orf.at wurde über 75.000 Mal aufgerufen. Diese Zahlen sprechen für sich – sie verdeutlichen, dass die Zukunft eines unabhängigen ORF vielen Österreicher:innen am Herzen liegt.
Arbeitsplätze in Gefahr
Die geplanten Einsparungen beim ORF hätten nicht nur journalistische und demokratische Folgen, sondern auch drastische Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt. Es wären nicht nur hunderte, sondern tausende Arbeitsplätze gefährdet – nicht nur im ORF selbst, sondern auch in der gesamten Film- und TV-Branche. Rund 14.000 Menschen arbeiten in Österreich in dieser Branche, sei es direkt oder in angrenzenden Bereichen. Diese Zahl zeigt die enorme wirtschaftliche Bedeutung des ORF und seiner Produktionen.
Zum Vergleich: Unternehmen wie Red Bull (15.779 Mitarbeiter:innen) oder Magna Steyr (7.820 Mitarbeiter:innen) haben ähnliche Größenordnungen. Würden die Kürzungspläne umgesetzt, drohen exorbitant hohe Arbeitslosenzahlen – eine wirtschaftspolitische Herausforderung, die weit über den ORF hinausgeht. Der Erhalt eines starken, unabhängigen Rundfunks ist daher auch eine Frage der wirtschaftlichen Verantwortung.
Breite Unterstützung von Organisationen
Mittlerweile haben sich zahlreiche Organisationen und Initiativen unserer Petition angeschlossen, um ein klares Zeichen für Meinungsfreiheit und unabhängigen Journalismus zu setzen. Zu den Unterstützer:innen zählen aktuell unter anderem:
- Presseclub Concordia: „Der ORF gehört nicht den Parteien, sondern uns allen. Seine Unabhängigkeit steht im Verfassungsrang und die Politik hat der Verfassung zu folgen. Eine Demontage des ORF ist ein Angriff auf die Demokratie. Daher sagen wir Nein zur Zerstörung des ORF!“
- Association of European Journalists (AEJ): Statement anzeigen
- SOS Mitmensch: „Der ORF ist eines der wichtigsten journalistischen Medien in unserem Land und damit wichtig für unsere Demokratie! Ziel sollte sein, den ORF zu sichern und ihn noch unabhängiger von Regierungseinflüssen zu machen.“
- Katholische Aktion Österreich: Presseaussendung „Katholische Aktion: ORF muss weiter Gemeinwohl dienen„
- Saubere Hände
- Omas gegen Rechts
- Kobuk – Verein für kritischen Medienkonsum: Statement zu #unserORF
- Parents for Future Austria
- Partizipation und Engagement zum Erhalt der Demokratie und Radikalisierungsprävention
- open3.at: „Wir unterstützen ein starkes, unabhängiges ORF-Angebot als Grundpfeiler für Transparenz, Meinungsvielfalt und den Zugang zu verlässlichen Informationen in einer offenen Gesellschaft.“
- Restart 71%!
- 17mitgewissen.at
- Initiative für einen unabhängigen Justizminister/in
Weitere Organisationen & Initiativen haben bereits Unterstützung zugesagt und werden in Kürze hinzugefügt (Kontaktmöglichkeit für neue Unterstützer). Diese breite Allianz zeigt: Es geht nicht nur um den ORF als Institution, sondern um die fundamentalen Werte unserer Demokratie – Zugang zu unabhängigen, faktenbasierten Informationen, Pluralität und Transparenz.
Warum es jetzt zählt
Die möglichen Änderungen würden nicht nur zu Programmkürzungen, Stellenabbau und einem Verlust an Vielfalt führen, sondern den ORF zu einem Spielball der Politik machen. Gerade in einer Zeit, in der Fake News und gezielte Desinformation weltweit zunehmen, ist ein starker öffentlich-rechtlicher Rundfunk unverzichtbar.
Jede einzelne Stimme zählt, um den politischen Entscheidungsträger:innen klarzumachen, dass wir den ORF in seiner aktuellen Form – als unabhängiges Medium, das sich an alle richtet – nicht aufgeben werden.
Wie Sie helfen können
- Unterzeichnen Sie die Petition: Jede Unterschrift sendet ein starkes Signal an die Verhandler:innen. Hier geht’s zur Petition.
- Senden Sie eine E-Mail an die Verhandler:innen: Unsere Seite bietet eine einfache Möglichkeit, direkt Kontakt aufzunehmen.
- Teilen Sie die Petition: Erzählen Sie Freunden, Familie und Kolleg:innen von der Initiative. Gemeinsam sind wir stark!
Es bleibt nicht mehr viel Zeit – handeln wir jetzt, um den unabhängigen Journalismus und damit ein Stück Demokratie zu schützen. Jede Stimme macht einen Unterschied!